Glutenintoleranz » Tipps für einen beschwerdefreien Genuss

Glutenintoleranz » Tipps für einen beschwerdefreien Genuss

Ernährungstipps bei Glutenintoleranz – beschwerdefrei genießen

Bei einer Glutenintoleranz handelt es sich um eine entzündliche Darmkrankheit, die durch eine falsche Immunreaktion auf das Klebereiweiß Gluten hervorgerufen wird. Die von einer Glutenintoleranz betroffenen Personen leiden unter sehr unangenehmen Bauchschmerzen und starken Durchfällen, vor allem nach dem Verzehr glutenhaltiger Nahrungsmittel. Die tägliche Ernährungsweise spielt also eine zentrale Rolle, denn wer zu den richtigen Lebensmitteln greift, kann Beschwerden im Alltag deutlich mindern und die Mahlzeiten rundum genießen.

In diesem Beitrag geben wir Ihnen wertvolle Ernährungstipps bei Glutenintoleranz, die Ihre Gesundheit und Ihr allgemeines Wohlbefinden steigern sollen.

Gluten – was ist das eigentlich?

Getreide besteht aus ungefähr 15 % Eiweiß. Bei den Getreidesorten Gerste, Hafer, Roggen und Weizen besteht dieses Eiweiß fast vollständig aus Gluten: Dieses wirkt in der Nahrung wie ein Klebstoff und findet sich vor allem in Produkten wie Nudeln und Brot. Das Klebereiweiß (Gluten) sorgt im Teig also dafür, dass er eine elastische Konsistenz für die weitere Verarbeitung hat. Aus diesem Grund eignen sich glutenhaltige Mehle im Allgemeinen auch sehr gut für Backwaren.

Gluten findet sich aber nicht nur in Getreideprodukten und Getreide, sondern auch in vielen Fertigprodukten. Hier bindet es Wasser und wirkt zudem als Emulgator und Stabilisator. Für die Nahrungsmittelindustrie ist Gluten somit sehr wertvoll und findet auch eine breitgefächerte Anwendung.

Glutenunverträglichkeit und Zöliakie

Hinter einer plötzlichen und nicht erklärbaren Gewichtsreduktion, Bauchkrämpfen und langanhaltenden, schweren Durchfällen kann unter Umständen die Autoimmunerkrankung Zöliakie stecken. Entdeckt wurde sie vor rund 65 Jahren von einem holländischen Arzt. Er fand bei seinen Forschungsuntersuchungen heraus, dass ein kleiner Anteil des Eiweißmoleküls Gluten bei den betroffenen Personen die Darmschleimhaut zerstört: Infolgedessen kann der Körper kaum mehr essenzielle Nährstoffe aus der Nahrung aufnehmen.

Es kommt zu einer chronischen Dünndarmschleimhaut-Entzündung. Es ist sehr wichtig die Ursachen frühzeitig zu erkennen und angemessen zu therapieren, denn ansonsten drohen ernsthafte Konsequenzen. Die Betroffenen verlieren immer mehr an Gewicht und leiden unter ausgeprägten Mangelerscheinungen. Irgendwann versagt die körpereigene Immunabwehr und es kommt zu verschiedenen Folgeerkrankungen.

Gemäß den Angaben der Deutschen-Zöliakie-Gesellschaft – DZG – sind in Deutschland rund 400.000 Menschen von einer Glutenunverträglichkeit betroffen.

Grundsätzlich werden drei glutenbedingte Störungen unterschieden:

Weizenallergie

Menschen, die davon betroffen sind, reagieren allergisch auf Weizen. Verschiedene Eiweiße im Weizen rufen hier eine allergische Reaktion hervor. Das Immunsystem stuft diese Eiweiße als potenzielle Gefahr ein und bildet Antikörper aus, die zusammen mit anderen Immunsystembestandteilen gegen den Weizen kämpfen. Die Symptome machen sich schon kurz nach dem Verzehr von weizenhaltigen Nahrungsmitteln bemerkbar.

Zöliakie

Hier haben die Betroffenen eine Autoimmunreaktion, wenn sie Gluten aufnehmen. Das heißt, dass beim Gluten-Verzehr vom Organismus eine Reaktion in Gang gesetzt wird, die die Schleimhaut des Dünndarms angreift. Diese Angriffe schädigen die kleinen Dünndarmschleimhaut-Ausstülpungen, die für eine effiziente Nährstoffaufnahme zuständig sind. Wenn diese Darmzotten geschädigt werden, ist der Organismus nicht mehr ohne Weiteres imstande, die in der täglichen Nahrung enthaltenen Vital- und Nährstoffe gut aufzunehmen und für sich weiter zu verwerten. Die Folge sind Mangelerscheinungen und damit verbunden diverse Erkrankungen.

Nicht-Zöliakie Gluten-Sensitivität

Hier haben die Betroffenen weder eine allergische Reaktion noch eine Autoimmunreaktion gegen das Klebereiweiß Gluten. Sie können glutenhaltige Nahrungsmittel aber auch nicht einfach zu sich nehmen, ohne die Symptome einer Intoleranz zu erleiden.

Sehr viele Menschen denken, dass sie an einer Weizenallergie leiden, obwohl eine Zöliakie beziehungsweise eine Gluten-Sensitivität die Ursache ihrer Beschwerden ist. Die Symptome, die bei diesen drei glutenbedingten Störungen auftreten, können sich untereinander sehr ähneln, was eine Diagnose oft sehr erschwert. Bei allen drei Kategorien ist eine richtige Ernährungsumstellung jedoch die wichtigste Maßnahme zur Beschwerdelinderung.

Glutenintoleranz » Tipps für einen beschwerdefreien Genuss
Bei einer Glutenintoleranz spielt die tägliche Ernährung eine zentrale Rolle.

Worauf ist bei einer Glutenintoleranz besonders zu achten?

Personen, die von einer solchen Intoleranz betroffen sind, reagieren also mit einer Immunreaktion auf das Klebereiweiß Gluten. Im Dünndarm kommt es aber nicht nur zu einer Aktivierung des Immunsystems, sondern auch zu einer Schleimhautentzündung. Die Oberfläche der Dünndarmschleimhaut wird geschädigt und kann sich langfristig nicht mehr wieder vollständig herstellen. Die aufgenommenen Nährstoffe aus den Tagesmahlzeiten können nicht mehr effizient in den Blutkreislauf aufgenommen werden und diese mangelhafte Nährstoffversorgung hat auf lange Sicht ernsthafte gesundheitliche Folgen.

Unter Umständen fehlen dem Körper also essenzielle Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente und dieser Mangelzustand kann zahlreiche Beschwerden hervorrufen.

Bei einer Glutenunverträglichkeit ist es von grundlegend wichtiger Bedeutung, zu den richtigen Lebensmitteln zu greifen. So lässt sich nämlich auch über eine glutenfreie Ernährung der Tagesbedarf an essenziellen Mineralien und Vitaminen optimal decken.

Insbesondere bei den folgenden Mikronährstoffen sollte auf eine ausreichende Bedarfsdeckung geachtet werden:

Vitamin B 12

Dieses essenziell wichtige Vitamin findet sich vor allem in Rindfleisch und Schweinefleisch, aber auch in Fischsorten wie zum Beispiel Hering sowie in Milch, Milchprodukten und Huhn-Eiern. Wird über die Nahrung nicht ausreichend Vitamin B12 aufgenommen, muss unter Umständen zu Nahrungsergänzungsmitteln gegriffen werden. In solchen Fällen ist es sehr wichtig, dass im Vorfeld mit dem behandelnden Arzt gesprochen wird. Er kann Mangelversorgungen ganz einfach feststellen und die passenden Behandlungsmaßnahmen einleiten.

Folsäure

Auch dieser Mikronährstoff ist grundlegend wichtig für die Gesunderhaltung des Körpers. Sowohl Erwachsene wie auch Kinder sollten unbedingt auf eine ausreichende Deckung des Tagesbedarfs achten. Folsäure findet sich in Lebensmitteln wie Kohl, Spinat, Tomaten, Nüsse, Hülsenfrüchte und auch Kirschen. Frischhefe ist mit über 500 µg besonders folsäurereich.

Zum Kochen gibt es im Supermarkt auch mit Folsäure angereichertes Salz. Das unterstützt ebenfalls die adäquate Bedarfsdeckung.

Kalzium – für Kinder und auch für Erwachsene äußerst wichtig

Kalzium findet sich vor allem in Milchprodukten, doch auch in Hartkäse, in Samen, Nüssen, grünen Gemüsesorten sowie glutenfreiem Getreide wie etwa Amaranth.

In Kartoffeln, Rhabarber, Spinat und auch Schwarztee ist die sogenannte Oxalsäure enthalten. In Hülsenfrüchten, Erdnüssen und Soja findet sich die sogenannte Phytinsäure. Diese beiden Säuren beeinträchtigen eine optimale Kalziumaufnahme in den Organismus.

Vitamin C und auch Milchzucker optimieren hingegen die Kalziumaufnahme. Es geht bei der Kalzium-Bedarfsdeckung also nicht nur um die richtige Lebensmittelauswahl, sondern auch um die passenden Mahlzeitenzusammenstellungen.

Selen

Auch dieser Mikronährstoff steckt hauptsächlich in tierischen Produkten, aber auch in glutenfreien Getreideprodukten: So sind Steinpilze, Mais, unpolierter Reis und Nüsse (insbesondere Paranüsse) eine sehr gute Selenquelle.

Glutenintoleranz – so können Sie Ihren Darm sanft unterstützen

Durch Fehlverdauungsprozesse kommt es bei einer Glutenintoleranz immer wieder zu starken und sehr unangenehmen Blähungen. Die Darmschleimhaut ist sehr stark angegriffen und kann nur schlecht Nährstoffe aufnehmen. Die verbleibenden Bakterien werden durch unterschiedliche Bakterien zersetzt: Bei diesem Zersetzungsvorgang entstehen Gase, die sich durch Blähungen bemerkbar machen.

Auch hastiges essen und verschluckte Luft wird zum Darm geleitet.

Auch hastiges Essen und somit verschluckte Luft, werden zum Darm transportiert: Diese Blähungen können schließlich nur auf natürlichem Wege wieder aus dem Körper entweichen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig achtsam zu essen und jeden Bissen in Ruhe zu genießen. Machen Sie es sich gemütlich beim Essen, schaffen Sie eine schöne und entspannte Atmosphäre und verbannen Sie TV und Smartphones vom Esstisch.

Vermeiden Sie auch stark blähende Speisen wie zum Beispiel Kohl oder Zwiebeln. Auch sehr fetthaltige Gerichte begünstigen die Entstehung von Blähungen und belasten die Verdauung.

Für den Darm ist auch Rohkost schwer bekömmlich. Wenn Sie unter einem gereizten Darm leiden oder auch unter einer Divertikulitis, sollten Sie Gemüse vor dem Verzehr lieber leicht garen.

Gegen Blähungen und auch gegen diverse Darmbeschwerden helfen viele Naturkräuter, so etwa Anis, Kümmel oder auch Fenchel. Solche Kräuter können sowohl als Gewürz als auch als Teezubereitung verwendet werden.

Wirksam und sanft Bauchschmerzen lindern

Bei Darmproblemen und krampfartigen Schmerzen verschafft Wärme eine wohltuende Linderung. Die Darmmuskulatur kann sich entspannen und Bauchkrämpfe lassen somit nach. Auch leichte Bewegungen im Alltag – wie zum Beispiel Treppensteigen – kann Schmerzen lindern und die Verdauung anregen. Fühlt sich der Bauch hingegen richtig hart und gespannt an und gesellt sich eine hohe Körpertemperatur hinzu, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden.

Akute Unterstützungsmaßnahmen bei Durchfall

Im Rahmen einer Glutenintoleranz kann es auch immer wieder zu Durchfällen kommen. Die geschädigte Schleimhaut des Dünndarms ist oft die Ursache dafür. Um hier den Darm sanft, aber effektiv zu unterstützen, sollten Sie ausreichend trinken. Besonders beruhigend sind Kräutertees, fettarme Gemüsebrühe und natürliches Mineralwasser. Vor allem letzteres hilft Ihnen den Mineralsalzverlust wieder auszugleichen.

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Tipps für eine gesunde Verdauung

Im Rahmen einer Zöliakie kann es nicht nur zu Bauchschmerzen und Durchfall, sondern auch zu Verstopfung. Eine glutenfreie Ernährungsweise ist die wichtigste Therapiemethode. Zum Schluss möchten wir Ihnen noch einige Ernährungstipps mit auf den Weg geben:

  • Trinken Sie schon vor dem Frühstück ein großes Glas Wasser, denn das regt die Verdauungsprozesse an.
  • Vergessen Sie nicht, auch tagsüber genug zu trinken, damit der Speisebrei in Ihrem Verdauungstrakt gut quellen kann. Mindestens zwei Liter Flüssigkeit sind pro Tag Pflicht.
  • Sorgen Sie für regelmäßig Bewegung im Alltag. Ideal sind Ausdauersportarten wie zum Beispiel Schwimmen oder Radfahren. Doch auch Gymnastik ist ideal, um den Darm gesund zu halten. Nehmen Sie auch ruhig mal das Rad zur Arbeit oder erledigen Sie kleine Besorgungen zu Fuß. Bereits kleine Veränderungen können große positive Resultate hervorbringen.

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Disclaimer:

Die in diesem Blogartikel dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information, Weiterbildung und Unterhaltung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden oder Behandlungen dar. Die Texte ersetzt keinesfalls eine medizinische Beratung durch einen Arzt. Bei gesundheitlichen Fragen, Beschwerden oder Problemen konsultieren Sie immer Ihren Arzt!

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