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Warum ist Hafer ein so gesundes Getreide?

Warum ist Hafer so gesund?

Die wertvollen Inhaltsstoffe des Hafers können sich positiv auf verschiedene Krankheitsbilder bzw. deren Verlauf auswirken. Ebenso ist Hafer eine sehr gute Möglichkeit, um sich vor verschiedenen Erkrankungen zu schützen.

Hafer ist für die meisten Menschen ein gesundes und sehr gut verträgliches Lebensmittel. Vor allem bei Störungen des Stoffwechsels kann durch eine haferbetonte Kost eine ausgewogene Balance und mehr Wohlbefinden erzielt werden.

Wer unter folgenden Erkrankungen leidet, kann durch Hafer die Therapie sehr gut unterstützen:

  • Insulinresistenz,
  • Prädiabetes und Diabetes mellitus Typ 2,
  • Fettleber,
  • Fettstoffwechselstörungen,
  • Übergewicht,
  • Bluthochdruck,
  • Magen-Darm-Beschwerden,
  • Gluten- und Weizenunverträglichkeit.

Gesundheitsbezogene Angaben und Nährwertangaben finden sich immer häufiger auf Produktetiketten von Lebensmitteln oder in der Werbung: „Fettarm“, „zuckerfrei“, „reich an Vitamin C“, „darmfreundlich“ – solche nährwertbezogenen Angaben beschreiben besondere Nährwerteigenschaften eines Lebensmittels. Durch diese Angaben wird ein Zusammenhang zwischen den Inhaltsstoffen eines Lebensmittels und der Wirkung auf die Gesundheit des Menschen hergestellt. Solche nährwert- und gesundheitsbezogenen Angaben sind nur möglich, nachdem ein bestimmtes Lebensmittel bestimmte festgelegte Bedingungen erfüllt und ein Zulassungsverfahren durchlaufen hat. Solche Angaben dürfen auf einem Produkt nur dann beworben werden, wenn die Aussagen wahr sind.

Heutzutage sind wir Verbraucher mit einem immer größeren Nahrungsmittelangebot konfrontiert. Viele Menschen versprechen sich einen bestimmten gesundheitlichen Nutzen von einem Lebensmittel und sind demnach auch bereit, dafür vielleicht einen höheren Preis zu bezahlen. Dabei kann das jeweilige Lebensmittel diesen Zusatznutzen überhaupt nicht erbringen. Genau davor schützen die Health Claims, nämlich vor einer Irreführung und Täuschung der Verbraucher.

Die Health Claims Verordnung legt europaweit klare und einheitliche Kriterien für alle Marktteilnehmer fest.

Für Hafer-Beta-Glucan gibt es gleich mehrere solcher Health Claims: Das bedeutet, dass der gesundheitliche Nutzen des Hafers mithilfe von wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden konnte, von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) geprüft und durch den Unionsgesetzgeber offiziell zugelassen wurde.

Beta Glucane tragen zum einen zur Aufrechterhaltung eines normalen Cholesterinspiegels im Blut bei.

Zum anderen trägt die Aufnahme von Beta-Glucanen aus Hafer als Bestandteil einer Mahlzeit dazu bei, dass der Blutzuckerspiegel nach dem Essen nicht zu stark ansteigt.

Hafer bei Insulinresistenz, Prädiabetes & Diabetes Typ 2

Besonders bemerkenswert sind die positiven Effekte des Hafers auf den Stoffwechsel von Menschen mit einer Insulinresistenz, einem Prädiabetes (Vorstufe einer Diabetes-Erkrankung) oder einem Typ-2-Diabetes. Das gilt im Übrigen nicht nur für eine Hafer-Kur bzw. Hafertage, sondern generell für den Verzehr einer haferbetonten Kost.

Wer unter einem zu hohen Blutzuckerspiegel leidet, sollte unbedingt dieses Getreide auf den täglichen Speiseplan setzen.

Hafertage, bei denen an zwei bis drei aufeinanderfolgen Tagen nur drei warme Hafermahlzeiten mit ganz wenig Obst und Gemüse aufgenommen werden, konnten den Blutzuckerwert ungefähr um ein Drittel senken. Bei Patienten, die eine Basis-Insulintherapie durchführten, konnte auch die Insulindosis im Anschluss gesenkt werden. Diese positiven Effekte waren in einer etwas abgeschwächten Form sogar noch nach vier bis sechs Wochen nachweisbar!

Dieser großartige Langzeiteffekt von Hafertagen ist vor allem durch die Verbesserung der Insulinempfindlichkeit erklärbar. Eine Insulinresistenz gilt unter Medizinern als Hauptursache für einen Typ-2-Diabetes und genau diese kann durch Hafertage nachhaltige gesenkt werden.

Wie gesagt müssen es aber nicht nur Hafertage sein, um von der großartigen Wirkung von Beta-Glucan zu profitieren. Auch haferreiche Mahlzeiten im Alltag helfen bei der Blutzuckerregulierung. Das erreichen Sie beispielsweise durch regelmäßige Haferkleie-Mahlzeiten, Hafer-Oatmeals oder Frühstücksporridges.

Um eine signifikante Senkung des Blutzuckerspiegels zu erreichen, müssen gemäß den Health Claims pro Tag 4 Gramm Beta-Glucan aufgenommen werden.

Durch regelmäßige Hafermahlzeiten lässt sich eine Insulinresistenz und eine Diabetes-Typ-2-Erkrankung nicht nur begleitend behandeln, sondern auch vorbeugen.

Hafer bei PCOS

Hafermahlzeiten und Hafertage können auch bei Frauen mit einem PCO-Syndrom (polyzystischen Ovarialsyndrom) sehr sinnvoll sein. Diese recht häufig vorkommende Hormonstörung geht oftmals mit einer Insulinresistenz einher.

Fettleber und Hafer
Wie kann Hafer bei einer Fettleber helfen?

Hafer gegen eine Fettleber

Hierzulande leidet ungefähr jeder dritte erwachsene Mensch unter einer krankhaften Verfettung der Leber. Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium kann es zum einen zu einer Leberentzündung sowie zum anderen zu einer Vernarbung der Leber (Leberzirrhose) kommen. Es ist wichtig, eine Fettleber frühzeitig zu erkennen und adäquat zu behandeln – und genau dabei möchte und kann Hafer helfen!

Eine Fettleber entsteht durch den hohen Konsum von einfachen Kohlenhydraten. Einfachzucker und auch Fruchtzucker sorgen für eine vermehrte Fettproduktion in diesem wichtigen Entgiftungsorgan.

Zur Prävention sowie zur begleitenden Behandlung einer Fettleber empfehlen Ernährungsexperten mindestens 30 g Ballaststoffe pro Tag zu verzehren. Der ballaststoffreiche Hafer ist mit seinen löslichen und unlöslichen Ballaststoffen hierfür ideal!

Es hat sich im Praxisalltag oft gezeigt, dass Menschen mit einem Typ 2 Diabetes häufig auch eine Fettleber aufweisen! Eine Verbesserung der Insulinempfindlichkeit konnte auch eine Fettleber mindern. Insbesondere der im Hafer enthaltene hohe Proteinanteil hat dabei eine sehr positive Wirkung.

Hafer zur Cholesterinspiegelregulierung

Der Cholesterinspiegel – das heißt das LDL und das HDL Cholesterin – sind ein wichtiger Teil des Fettstoffwechsels und ein veränderbarer Risikofaktor für gefährliche Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Besonders das als „ungünstig“ bzw. „schlecht“ geltende LDL-Cholesterin kann die Blutgefäße schädigen und zu Ablagerungen führen. Eine Senkung des LDL-Cholesterinspiegels kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen somit deutlich senken.

Auch hier kommt das im Hafer enthaltene Beta-Glucan ins Spiel, denn gemäß den Health Claims reduziert Beta-Glucan nachweislich den Cholesteringehalt im Blutkreislauf. Um diesen positiven Effekt jedoch zu erzielen, müssen drei Gramm Beta-Glucan pro Tag aufgenommen werden, im Idealfall 1 Gramm pro Mahlzeit.

Die im Hafer enthaltenen Ballaststoffe senken den Cholesterinspiegel, indem Gallensäuren gebunden werden, wodurch diese vermehrt aus dem Körper ausgeschieden werden. Für die Bildung neuer Gallensäuren braucht der Körper nun wieder Cholesterin. Dieses wird aus dem Blutkreislauf genommen, wodurch der Cholesterinspiegel sinkt. Vor allem Menschen mit verengten Gefäßen – zum Beispiel in den Herzkranzgefäßen (koronare Herzarterien) sollten einen niedrigen Cholesterinwert anstreben.

Hafer zur Blutdruckregulierung

Eine tägliche haferbetonte Kost mit mindestens drei Gramm Beta-Glucan pro Tag kann zudem dabei unterstützen, den Blutdruck zu regulieren. Dafür verantwortlich ist vor allem der sekundäre Pflanzenstoff Avenanthramid, der er kann einer Verengung der Blutgefäße vorbeugen.

Viele Menschen, die unter einem zu hohen Blutdruck leiden, sind zudem sehr empfindlich gegen Kochsalz. Aus diesem Grund sollten sie den Kochsalzkonsum so niedrig wie möglich halten. Hafer enthält nur sehr wenig Natriumchlorid (Kochsalz) und hat somit einen positiven Effekt auf den Blutdruck.

Wissenschaftliche Studien konnten zeigen, dass der Verzehr von ca. 5-5,5 Gramm Beta-Glucan über einen Zeitraum von sechs Wochen, den Blutdruck nachweislich senken kann.

Gluten- und Weizenunverträglichkeit

Für Menschen, die kein Gluten vertragen, ist Hafer eine ideale Wahl!

Das Klebereiweiß kommt in den unterschiedlichsten Getreidearten vor wie zum Beispiel Gerste, Roggen, Dinkel oder Weizen. Bei einer Glutenunverträglichkeit muss jedoch differenziert werden zwischen einer Gluten-Sensitivität und einer Zöliakie! Bei einer Sensitivität zeigen sich nach dem Verzehr von Gluten Magen-Darm-Beschwerden. In einem solchen Fall sollte der Klebereiweiß-Verzehr möglichst beschränkt werden, die individuelle Verträglichkeit kann aber ausgetestet werden.

Bei einer Zöliakie ist Gluten hingegen vollständig und dauerhaft zu meiden! Zöliakie – auch als Einheimischen Sprue bezeichnet – ist die wichtigste Form der Getreideunverträglichkeit. Es handelt sich hier konkret um eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem den Dünndarm angreift. Infolgedessen kann es zu einer Darmschleimhautentzündung kommen.

Ungefähr 1 Person von 100 erkrankt in Deutschland an Zöliakie. Die meisten Betroffenen haben jedoch keine bzw. nur sehr leichte Symptome. Menschen mit einem Typ-1-Diabetes sind hingegen häufiger betroffen, wobei die Autoimmunerkrankung oft erst lange Zeit nach dem Diabetes diagnostiziert wird.

Eine Zöliakie kann auf unterschiedliche Art und Weise verlaufen. Wie gesagt, haben einige Betroffene überhaupt keine Symptome. Andere wiederum leiden unter Bauchschmerzbeschwerden, Fettstuhl, Durchfall, Blähungen, Muskelschwäche, Appetitlosigkeit oder auch Übelkeit. Bei Kindern und Jugendlichen ist eine Zöliakie besonders wichtig, denn hier kann es zu Entwicklungsstörungen führen. Durch die Zurückbildung er Zotten der Dünndarmschleimhaut ist der Körper nicht mehr in der Lage, ausreichend Nährstoffe aufzunehmen. Die Folge sind Mangelerscheinungen, die zum Teil gefährlich werden können. Menschen mit einer Zöliakie müssen streng auf Gluten verzichten, denn ohne einen entsprechenden Verzicht auf das Klebereiweiß kann es zu neuen Folgeerkrankungen kommen.

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Die in diesem Blogartikel dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information, Weiterbildung und Unterhaltung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden oder Behandlungen dar. Die Texte ersetzt keinesfalls eine medizinische Beratung durch einen Arzt. Bei gesundheitlichen Fragen, Beschwerden oder Problemen konsultieren Sie immer Ihren Arzt!

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